Altersarmut stellt in Österreich eine wachsende Herausforderung dar. Viele ältere Menschen finden sich nach einem Leben voller Arbeit mit unzureichenden finanziellen Mitteln wieder. Wir untersuchen die Ursachen der Altersarmut im Kontext der Arbeitswelt und diskutieren, wie präventive Maßnahmen und politische Reformen dazu beitragen können, dieses Problem zu adressieren.

Die Rolle der Arbeitswelt bei der Entstehung von Altersarmut

Die Arbeitswelt hat einen direkten Einfluss auf die finanzielle Sicherheit im Alter. Atypische Beschäftigungsverhältnisse wie Teilzeit- oder Zeitarbeit tragen oft zu geringeren Pensionsansprüchen bei. Julia Krenmayr, Mitgründerin der Vollpension Wien, betont die Bedeutung der Wertschätzung älterer Arbeitnehmer: „Wenn ich einen Lebenslauf sehe und da steht Jahrgang 1964 drauf, nicht wegzulegen, sondern zu lesen“, zeigt die Notwendigkeit, Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz entgegenzuwirken.

Präventive Maßnahmen zur Bekämpfung der Altersarmut

Unternehmen können durch verschiedene Maßnahmen zur Verringerung der Altersarmut beitragen. Dazu gehören die Förderung von lebenslangem Lernen und die Unterstützung von Mitarbeitern in allen Lebensphasen. Klaus Schwertner von der Caritas Wien weist darauf hin: „Wir müssen darauf achten, dass Menschen nicht aus dem Erwerbsleben gedrängt werden, bevor sie bereit sind, in Pension zu gehen.“

Die Rolle der Politik bei der Prävention von Altersarmut

Politische Entscheidungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der Altersarmut. Notwendig sind Reformen, die eine faire Verteilung der Rentenbeiträge sicherstellen und die Anrechnung von Erziehungszeiten verbessern. Schwertner fordert mehr Engagement: „Es braucht deutlich mehr Tempo„, um politische Maßnahmen zu beschleunigen, die Altersarmut effektiv reduzieren können.

Altersarmut ist nicht nur ein finanzielles, sondern auch ein soziales Problem. Es spiegelt die Ungleichheiten wider, die sich über das Arbeitsleben hinweg aufbauen. Es ist wichtig, dass sowohl die Gesellschaft als auch politische Entscheidungsträger handeln, um sicherzustellen, dass das Alter nicht mit Armut gleichgesetzt wird. Unser Podcast „Zeitausgleich“ bringt solche Themen regelmäßig zur Sprache, um Bewusstsein zu schaffen und zur Diskussion anzuregen.
Wir hoffen, dass diese Diskussionen nicht nur informieren, sondern auch inspirieren und motivieren, aktiv an der Gestaltung einer gerechteren Gesellschaft mitzuwirken.