Auch wenn sich in den letzten Jahren einiges getan hat in Sache Gender Pay Gap, verdienen Frauen immer noch weniger als Männer. Und das für die gleichen Positionen! Österreich zählt zu den Ländern in der EU mit einem der größten Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen. Mit dem EU-Indikator Gender Pay Gap wurde so deutlich gemacht, dass Österreich mit 19,9 Prozent 2019 über dem EU-Durchschnitt von 14,1 Prozent liegt.
Durch die Corona-Pandemie wurde der Unterschied weiter verschärft. Verantwortlich dafür ist vor allem, dass viele Dienstleistungen in denen Frauen tätig sind von der Pandemie betroffen waren. Darunter fallen zum Beispiel körpernahe Dienstleistungen und Tourismus. Des Weiteren sind Frauen häufiger mit unbezahlten Aufgaben wie Kinderbetreuung, der Pflege von Verwandten und Hausarbeiten beschäftigt. Darüber hinaus arbeiten viele Frauen in systemrelevanten Berufen wie in der Pflege, im Einzelhandel oder in Kindergärten und Schulen. Gerade in diesem Bereich wurden die schlechten Arbeitsbedingungen und die schlechte Bezahlung verdeutlicht.
Den Gender Pay Gap zu schließen bleibt oft an der Regierung hängen aber auch Sie als Arbeitgeber:in können vieles tun, um die Frauen unserer Gesellschaft zu unterstützen.

4 Dinge die Sie tun können:
- Durch die Digitalisierung wird vieles einfacher. Mit Home Office Optionen und flexibleren Arbeitszeiten, kommen Sie ihren Arbeitnehmer:innen enorm entgegen. Vor allem für Frauen mit Kindern erleichtert dies vieles. Je nach Größe ihres Unternehmens wäre es gut eine interne Kinderbetreuung anzubieten. Dadurch sind die Kinder nicht fern und die Angestellten können sich mit gutem Gewissen auf ihre Arbeit konzentrieren. Unterm Strich kann man sagen: unterschiedliche Arbeitnehmer:innen brauchen auch unterschiedliche Arbeitskonditionen. Durch individuelle Anpassungen können Sie die Produktivität maximal steigern.
- Ermuntern Sie auch die Väter mindestens zwei Monate in Elternzeit zu gehen. Es hat sich gezeigt, dass Männer die zu Beginn viel Zeit mit ihrem Kind verbringen auch später mehr Aufgaben im Haushalt und in der Kinderbetreuung übernehmen. Dadurch wird die Frau entlastet und hat mehr Zeit sich ihrer eigenen Karriere zu widmen. Das Rollenbild, dass nur Frauen für die Kinder verantwortlich sind, löst sich so langsam auf.
- Förderung ist das A und O. Schon in der Schule sollten Mädchen und Frauen klar gemacht werden, dass sie in allen Bereichen erfolgreich sein können. Dies gilt vor allem für technische und naturwissenschaftliche Berufe. Sie als Arbeitgeber können die Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen bewusst fördern und schaffen dadurch eine bessere Perspektive für Frauen.
- Stellen Sie bewusst Frauen auch in Führungspositionen ein. Ein gemischtes Team kann eine ganz andere und abwechslungsreiche Dynamik bringen, als eine komplett gleichgeschlechtliche Führungsspitze.
Es liegt an Ihnen die Arbeitsbedingungen für Frauen in Österreich zu verbessern. Helfen Sie dabei eine bessere Zukunft für Ihre Töchter, Schwestern und Frauen zu schaffen.