Die LGBTQI+ Community ist eine vielfältige und bedeutende Gruppe in unserer Gesellschaft. Genau deswegen müssen deren Rechte und Belange immer stärker in den Fokus rücken. Dennoch sind LGBTQI+ Personen häufig Opfer von Diskriminierung und Vorurteilen. Zusätzlich haben sie mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, die Ihnen gerade am Arbeitsmarkt in den Weg gelegt werden. Nicht zuletzt deswegen, müssen Arbeitgeber:innen dafür eintreten, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, mit den gleichen Chancen für jede:n.

Was bedeutet LGBTQI+?
LGBTQI+ ist eine Abkürzung für lesbische, schwule, bisexuelle, transgender, queere und intersexuelle Personen. Es umfasst auch weitere Identitäten und sexuelle Orientierungen, wie asexuell und nicht-binär. Diese Diversität innerhalb der LGBTQ+ Community unterstreicht die Wichtigkeit einer inklusiven Arbeitsumgebung, in der alle Menschen respektiert und akzeptiert werden.

Diskriminierung am Arbeitsplatz

Eine Untersuchung der Arbeiterkammer Österreich hat ergeben, dass etwa 30 % der LGBTQI+-Community am Arbeitsmarkt bereits Diskriminierungserfahrungen gemacht haben. Diese Erfahrungen umfassen unter anderem Ausgrenzung, Mobbing, fehlende Beförderungschancen und ungerechte Behandlung.

Die Ausgrenzung und Diskriminierung führen zu einem unfairen Arbeitsumfeld, das das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit der betroffenen Personen negativ beeinflusst. Eine weitere Studie der Arbeiterkammer hat gezeigt, dass LGBTQI+-Personen aufgrund der Diskriminierung am Arbeitsplatz ein erhöhtes Risiko für psychische Belastungen und Stress haben.

Neben den Auswirkungen auf das Wohlbefinden beeinträchtigt die Diskriminierung auch die Karrieremöglichkeiten der LGBTQI+-Menschen. So wird ihnen des Öfteren der Zugang zu Führungspositionen verweigert oder generell der Aufstieg erschwert. Dies stellt eine ungleiche Behandlung der LGBTQI+-Belegschaft und ein Hindernis für ihre berufliche Entwicklung dar.

All diese Punkte verdeutlichen die existierende Diskriminierung und Vorurteile gegenüber LGBTQ+-Menschen am Arbeitsplatz. Diese Faktoren beeinflussen nicht nur ihr Wohlbefinden, sondern auch ihre berufliche Entwicklung und Chancengleichheit. Es ist daher von großer Bedeutung, dass Arbeitgeber:innen Maßnahmen ergreifen, um Diskriminierung zu bekämpfen und eine inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen, in der alle Mitarbeiter:innen frei von Vorurteilen sind.

Was Arbeitgeber:innen tun können

Arbeitgeber:innen haben eine wichtige Rolle bei der Schaffung eines inklusiven Arbeitsumfelds. Hier sind einige Maßnahmen, die ergriffen werden können:

  1. Sensibilisierung und Schulungen: Sensibilisierungsprogramme und Schulungen können helfen, um das Bewusstsein für LGBTQI+-Themen zu schärfen und Vorurteile abzubauen. Durch gezielte Schulungen können Arbeitnehmer:innen und Führungskräfte sensibilisiert werden, um ein Verständnis für die Herausforderungen und Belange der LGBTQI+-Community zu entwickeln. Zentrale Inhalte sind Förderung der Empathie, Schaffung eines respektvollen Arbeitsumfeld und Prävention von Diskriminierung bei.
  2. Implementierung von Richtlinien: Klare Richtlinien gegen Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität sind von entscheidender Bedeutung, um LGBTQI+ Community am Arbeitsmarkt zu schützen. Solche Richtlinien sollten diskriminierendes Verhalten untersagen und klare Verfahren für Beschwerden und Meldungen von Diskriminierung festlegen. Diese Richtlinien müssen aktiv durchgesetzt und von der Geschäftsführung unterstützt werden, um eine Kultur der Gleichbehandlung zu etablieren.
  3. Schaffung von LGBTQI+-Netzwerken: Die Einrichtung von Mitarbeiterressourcengruppen oder Netzwerken speziell für LGBTQI+-Personen bietet einen sicheren Raum für den Austausch von Erfahrungen, Unterstützung und Mentoring. Diese Netzwerke stärken das Gefühl der Zugehörigkeit, fördern den Zusammenhalt in der Belegschaft und bieten eine Plattform für die Vertretung von LGBTQ+-Belangen innerhalb des Unternehmens.
  4. Förderung der Sichtbarkeit: Arbeitgeber:innen können die Sichtbarkeit von LGBTQI+-Mitarbeitenden erhöhen, indem sie ihre Geschichten teilen und Erfolge öffentlich anerkennen. Dies schafft eine Kultur der Wertschätzung und Akzeptanz. Die Sichtbarkeit von LGBTQI+-Rollenmodellen und Führungspersönlichkeiten im Unternehmen sendet zudem eine starke Botschaft der Inklusion und ermutigt andere LGBTQI+-Personen, ihre volle Authentizität am Arbeitsplatz zu leben.

Mit Maßnahmen wie diesen können Arbeitgeber:innen aktiv zur Schaffung einer inklusiven Arbeitsumgebung beitragen, in der Menschen der LGBTQI+ Community am Arbeitsmarkt gleiche Chancen und Rechte haben und sich sicher und akzeptiert fühlen. Es geht darum, Barrieren abzubauen, Vorurteile zu überwinden und die Vielfalt in der Belegschaft zu fördern.

Recruitingprozess ohne Diskriminierung

  1. Gender- und geschlechtsneutrale Stellenausschreibungen: Das bedeutet unter anderem die Verwendung einer inklusiven Sprache, die niemanden ausschließt. Außerdem zeugt die Angabe des dritten Geschlechtes in der Stellenausschreibung (m/w/d) von einer offeneren Unternehmenskultur.
  2. Schulung der Personalverantwortlichen: Eine Sensibilisierung der Verantwortlichen im Recruiting-Prozess hilft, Vorurteile bei der Auswahl von Bewerber:innen aufgrund ihrer Identität zu vermeiden.
  3. Vielfalt im Recruitingteam: Ein diverses Team zeigt unterschiedliche Hintergründe, so kann Voreingenommenheit vermieden werden und Bewerber:innen bekommen das Gefühl, dazuzugehören.

Wer mehr darüber erfahren will, kann hier weiterlesen.

Warum ist es wichtig, eine diverse Belegschaft zu haben?

Eine diverse Belegschaft bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Studien haben gezeigt, dass Unternehmen mit einer diversen Belegschaft innovativer, kreativer und wettbewerbsfähiger sind. Unterschiedliche Hintergründe und Perspektiven fördern den Austausch von Ideen und Lösungsansätzen. Darüber hinaus trägt eine inklusive Arbeitsumgebung zur Mitarbeiterzufriedenheit, Motivation und Bindung bei.

Insgesamt ist es von großer Bedeutung, dass LGBTQI+ Menschen am Arbeitsmarkt und in Österreich fair und gleichberechtigt zu behandeln. Mit gewissen Maßnahmen, die auf Diskriminierung und Sensibilisierung aufmerksam machen können Arbeitgeber:innen aktiv für Chancengleichheit kämpfen.

(Hinweis: Dieser Blogartikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine rechtliche Beratung.)