Die 4. industrielle Revolution

Die Digitalisierung findet in allen Bereichen des Lebens statt, so auch im HR-Bereich.

Digitalisierung im HR Bereich

Seit jeher ist die menschliche Arbeitskraft ein wichtiger Faktor innerhalb der Wirtschaft. Trotz der voranschreitenden Digitalisierung und dem Wechsel von Mensch zu Maschine, bleibt der Mensch als Arbeitskraft unersetzlich. Als Vermittler zwischen Unternehmen und Mitarbeitern spielt das Human Resource Management eine wichtige Rolle und sorgt für einen reibungslosen Ablauf in der Personalplanung, -kommunikation, -führung und -entwicklung.

Wie sieht jedoch die Zukunft in Zuge der Digitalisierung im HR aus? In dem Buch “Agenda-HR -Digitalisierung, Arbeit 4.0, New Leadership” (1) werden folgende zwei Szenarien in der zukünftige Digitalisierung der Arbeitswelt aufgezeigt:

  1. “Einfachere Arbeiten” werden durch Rationalisierung, Standardisierung und Automatisierung sukzessiv abgebaut.”
  2. Es entstehen andere und neue Arbeitsmodelle. Vor allem Berufsfelder und Jobs, die den neuen Anforderungen der Digitalisierung gerecht werden.

Darüber hinaus erfordert die 4. industrielle Revolution (Digitalisierung) “neue Qualitäten und Qualifikationen der Entscheidungsträger, für deren Identifizierung, Entwicklung und Berücksichtigung vor allem auch der Bereich Human Resources Verantwortung trägt.” (2)

Folgende Transformationen können im HR Bereich erwartet werden (1):

  • Viele Verwaltungsprozesse werden automatisiert, potentielle Ressourcen entstehen. Das Problem bei automatisierten Prozessen stellen jedoch die Ausnahmen dar, welche nicht vom System berücksichtig werden. Ganz auf das menschliche Können kann also nicht verzichtet werden.
  • Die Mitarbeiter:innen des HR-Bereichs müssen in erster Linie auch die Fähigkeiten besitzen, das Potential der Digitalisierung ausschöpfen zu können. Kann das Tool nämlich nicht effektiv und richtig verwendet werden, ist der Aufwand höher als das Nutzen. Die 10/90 Regel besagt, dass bei der Budgetplanung für die Einführung einer IT-Struktur oder z.B. eines Analysetools, nur 10% der Mittel für die Technologie an sich verwendet werden sollte und die restlichen 90% für die Ausbildung des Personals.
  • Der gesteigerte Informationsaustausch und die digitale Vernetzung machen Wissen zu einem kollektiven Gut. In Folge dessen werden Recruiting Prozesse vereinfacht. Die dadurch neu gewonnene Zeit bietet Platz, menschliche und strategische Themen in den Fokus zu stellen. Der HR Bereich hat somit die Möglichkeit das Management zu unterstützen und zukünftige Ausgaben gemeinsam zu bewältigen.
  • Die Menschen werden immer älter und der Altersunterschied zwischen den Mitarbeiter:innen immer größer. Deswegen ist Demografie ein wichtiges Thema. Die betroffenen Mitarbeiter:innen sollten entsprechend und angemessen gefordert und gefördert werden. Ein flexibler Umgang mit unterschiedlichen Arbeitsmodellen sind im zukünftigen Human Resource Management von Bedeutung und vereinfachen den Umgang mit dem demografischen Wandel.

Da durch die Digitalisierung weniger Ressourcen zur Verwaltung benötigt werden, verschiebt sich das Human Resource Management von Verwaltungsaufgaben hin zum kreativen Gestalten neuer Themen und Aufgaben. “Human Resources wird zum strategischen Berater, Wegebereiter und Mehrwertlieferant für Arbeitnehmer und Unternehmen” (1). Auch die Fähigkeit der Selbstorganisation wird noch weiter in den Vordergrund rücken. Ebenso steht das Thema Flexibilität als wichtige Eigenschaft ganz oben auf der Liste. Trotz der vielen Vorteile der Digitalisierung, wird der Mensch immer gefragt sein. Um die Werte des Unternehmens weiterzutragen, werden im HR Bereich der Zukunft Qualitäten wie eine hohe Kommunikationsfähigkeiten und psychologische Kenntnisse benötigt, denn Moral und Ethik kann selbst ein Algorithmus nicht erkennen.

Quelle:

(1) Ternès, A., Wilke, C.D. (2018). Agende HR- Digitalisierung, Arbeit 4.0, New Leadership. Was Personalverantwortliche und Management jetzt nicht verpassen sollten. Berlin: Springer, Gabler.

(2) Talwar, R. (Hrsg.). (2015). The future of business: Critical insights into a rapidly changing world from 60 future thinkers. future scopes. London: Fast Future Publishing